Rücken
Typische Probleme des Rückens sind z.B. : Muskelschmerzen, Degenerative Veränderungen oder Bandscheibenvorfall.
Muskelschmerzen (Myalgien)
Dieses sind schmerzhafte Verspannungen der Rückenmuskulatur. Sie entstehen bei folgenden Erkrankungen:
Degenerative Veränderungen
Mit zunehmendem Alter (ab 35 Jahren) verliert der gallertartige Kern der Bandscheibe an Elastizität und kann dadurch Stöße schlechter abdämpfen. Bei hohem Druck auf den Gallertkern der Bandscheibe kann der Faserring stellenweise überdehnt werden und zerreißen.
Bandscheibenvorfall
Bricht der Gallertkern in den Rückenmarkskanal oder in die Zwischenlöcher ein, spricht man vom Bandscheibenvorfall. Nervenkompressionen führen zu heftigen plötzlichen Schmerzen.
Osteochondrose
Zusätzlich zur Chondrose bestehen degenerative Veränderungen an den benachbarten Wirbelkörpern. Der Knorpelüberzug des Wirbelkörpers nutzt sich ab und der benachbarte Knochen verhärtet sich.
Spondylarthrose
Degenerative Veränderungen an den benachbarten Wirbellbogengelenken.
Lendenwirbelsyndrom
Das häufigste Lumbalsyndrom ist ein akuter, stechender Kreuzschmerz, der "Hexenschuss". Bei der Ischialgie ist der Hexenschuß von einer Reizung des Ischiasnervs begleitet. Ein ziehender Schmerz strahlt von der Kreuzbandgegend bis in die Außenseite des Beines aus.
Chronische Rückenschmerzen
Bei chronischen Rückenschmerzen, die mit konservativen Behandlungsmethoden und intensiver Kräftigungstherapie (zB. Med X) nicht gelindert werden können, ist es wichtig, genau festzustellen, wodurch diese ausgelöst werden. Meistens handelt es sich um eine mechanisch induzierte Nervenreizung durch Knochenüberwachsung oder Bandscheibenvorwölbung. In allen Fällen ist es am wichtigsten, dass die Ursache der Kreuzschmerzen gefunden wird. Dazu ist eine gründliche ärztliche Untersuchung erforderlich, unter Berücksichtigung folgender differentialdiagnostischer Möglichkeiten:
1. Blutuntersuchungen , gezielt auf Rheuma, Gicht oder sonstige entzündliche Prozesse
2. Röntgenaufnahmen, inklusive Flexions- und Extensionsaufnahmen
3. Kernspintomographie
Falls o.g Untersuchungen als Diagnose einen Bandscheibenvorfall ohne erhebliche Verschleißerscheinungen anzeigen, kann eine endoskopische Bandscheibenvorfallentfernung dauerhafte Schmerzlinderung bringen. Hierbei ist das postoperative Rehabilitationsprogramm äußerst wichtig.
Falls die Voruntersuchungen keine deutliche Diagnose ergeben haben, ist eine Diskographie der letzen zwei oder drei Bandscheiben angezeigt. Herbei kann festgestellt werden, ob ein schmerzhafter Riss am äußeren Fassesring der Bandscheibe (Anulus) vorhanden ist. Gegebenfalls wird die Diskographe mit einer Computertomographie kombiniert. Falls bei der Diskographie ein Bandscheibenriss festgestellt wurde, führt man unter Umständen eine perkutane Nukleotomie durch.
Im Falle einer deutlichen Bandscheibendegeneration, die sich auf
eine oder zwei Bandscheiben beschränkt, wird nach Durchführung der Diskographe entscheiden, ob eine Diskusplastik, Bandscheibenprothese oder eine Spondylodese die beste Lösung ist.
Bandscheibenvorfall
Eine schlechte Muskelkondition kann das Risiko eines Bandscheibenvorfalls zusätzlich vergrößern und ein Bandscheibenvorfall bedeutet, dass der hintere Schutzring der Bandscheibe einreißt und auswölbt, wodurch der weiche, innere Teil der Bandscheibe austreten kann und einen Nerv reizt oder einklemmt was wiederum den Schmerz verursacht.
Dieser Schmerz kann bis ins Gesäß, Bein oder Fuß ausstrahlen. Tritt ein Bandscheibenvorfall auf, dann reicht es manchmal aus mit Einnahme von Schmerzmitteln den Rücken zwei Wochen lang zu schonen. Dabei sollte man Bücken, Heben und Schieben vermeiden. Die Beschwerden können dadurch schnell zurückgehen. Anschließend sollte ein krankengymnastisches Programm, mit Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur durch spezielle Übungen, erfolgen. Falls jedoch nach zwei Wochen keine deutliche Besserung eintritt oder wenn deutliche Taubheitsgefühle oder bestimmte Muskelschwächen vorliegen, ist eine genaue Untersuchung und Diagnose-Stellung erforderlich. Hier könnte eine endoskopische Bandscheibenvorfallentfernung die beste Lösung bedeuten.
Was umfaßt die Behandlung ?
Bei der endoskopischen Bandscheibenvorfallentfernung handelt es sich um ein geschlossenes, perkutanes Operationsverfahren, wobei verlagertes oder ausgetretenes Bandscheibengewebe entfernt und damit den eingeklemmten Nerv wieder frei gibt. Der Eingriff findet unter örtlicher Betäubung statt und verursacht weniger Schmerzen als eine Zahnarztbehandlung. Das Verfahren wird steril in einem nach neustem Stand der Technik ausgestatteten Operationssaal und Anästhesie-Betreuung durchgeführt. Kleine Kanülen, mit zunehmenden Durchmesser bis zu sieben Millimetern, werden zum Bandscheibenvorfall geführt. Mit einem speziellen "Spinescope" wird der Vorfall sichtbar gemacht und mit feinen Instrumenten entfernt. Überstehende Reste werden mit einem Speziallaser geschrumpft. In bestimmten Fällen wird, mit Hilfe eines Spezialenzyms, der Bandscheibenkern verkleinert, um den Außenfaserring für die anschließende Heilung zu entlasten.
Um die Revitalisierung der Bandscheibe zu unterstützen, wird die verkalkte Deckplatte der angrenzenden Wirbelkörper mittels feiner Instrumente angefrischt, wodurch eine bessere Durchblutung der Bandscheibe hervorgerufen wird und ein fester, stabiler Schutzfaserring gebildet werden kann.
Da es sich nicht um eine offene Operation handelt, gibt es keine nennenswerten Komplikationen, Schmerzen oder Narben. Normalerweise kann der Patient bereits am folgenden Tag nach Hause entlassen werden. Bei jüngeren Patienten kann die Operation auch ambulant durchgeführt werden.
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